LNVG-Gutachten sieht Ausbau und mehr Züge auf Strecke über Vechta vor

PRO BAHN begrüßt geplanten Halbstundentakt und fordert dessen Durchbindung bis Bremen, sieht gleichzeitig dringenden Handlungsbedarf an Bahnübergängen

Die von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) geplante Verdichtung des Fahrplans auf der Bahnstrecke von Delmenhorst nach Bramsche im nördlichen Abschnitt bis Lohne wird vom Fahrgastverband PRO BAHN ausdrücklich begrüßt. Das gilt ebenso für den vorgesehenen Streckenausbau auf 120 km/h, der zusätzlich zum Halbstundentakt auch eine nennenswerte Fahrzeitverkürzung ermöglicht.

„Mehr Züge auf dieser Strecke sind schon lange überfällig“, sagt dazu Werner Stommel, stellvertretender Landesvorsitzender des Verbands aus Wildeshausen. „Leider gab die Infrastruktur bislang nicht mehr als einen Stundentakt her, der einfach zu wenig für das Fahrgastpotential ist. Alleine in Ganderkesee, Wildeshausen, Vechta und Lohne leben rund 110.000 Menschen.“

Von essentieller Bedeutung sind die in Ganderkesee und Lutten geplanten neuen Ausweichgleise in den Stationen. Ohne sie können keine weiteren Züge verkehren. Zunächst sollen in den Hauptverkehrszeiten morgens und abends die zusätzlichen Züge angeboten werden, jedoch nur bis Delmenhorst, wo in Richtung Bremen umgestiegen werden muss.

„Als Fahrgäste wünschen wir uns, dass auch diese Züge wie der bisherige Stundentakt ganztägig fahren und bis nach Bremen durchfahren, denn ein Umstieg schreckt Fahrgäste ab“, betont Malte Diehl, Landes- und Regionalvorsitzender von PRO BAHN. „Wir hoffen sehr, dass sich doch noch eine Möglichkeit findet, dies zu realisieren. Ohnehin muss es dringend ein langfristiges Konzept für die dichtbelegte Strecke zwischen Delmenhorst und Bremen geben, das die Kapazität dort deutlich erhöht.“

Als wesentliches Hindernis für den Ausbau sieht PRO BAHN die verschiedenen noch vorhandenen Bahnübergänge ohne technische Sicherung. Ein sich nähernder Zug muss nicht nur pfeifen, er darf auch höchstens 80 km/h schnell sein, wenn er einen solchen Bahnübergang passiert. Damit der Ausbau auf 120 km/h also gelingen kann, müssen diese Bahnübergänge beseitigt werden. Und nur mit der höheren Geschwindigkeit können die kürzeren Fahrzeiten erreicht werden, die für die Begegnungen in Ganderkesee und Lutten erforderlich sind. PRO BAHN fordert die zuständigen Verwaltungen in den Landkreisen Oldenburg und Vechta daher zu schnellem Handeln auf.

Werner Stommel dazu: „Da der Streckenausbau kurzfristig beginnen soll, kommt es jetzt darauf an, dass in den beiden Landkreisen schnell entschieden wird, welche Bahnübergänge technisch gesichert und welche aufgelassen werden. Zu beachten sind auch die beschränkten Planungs- und Baukapazitäten beim Streckeneigentümer DB Netz. Die Beseitigung beziehungsweise technische Sicherung von Bahnübergängen werden vom Bund großzügig gefördert, so dass den Landkreisen nur marginale Kosten entstehen.“

Neben den offensichtlichen Vorteilen ermöglicht der Halbstundentakt noch dazu eine bessere Verknüpfung mit bestehenden Busverkehren, vor allem in Wildeshausen. Für Ganderkesee und Lohne, wo zukünftig Begegnungen stattfinden, ruft PRO BAHN die Landkreise auf, ein verbessertes, auf die Zugfahrpläne ausgerichtetes Buskonzept mit mindestens stündlichen Verbindungen an allen Tagen zu erarbeiten. Derzeit sind die Busanschlüsse an beiden Orten leider noch sehr schlecht und taugen kaum als Zubringer zum Zug.

Die Pressemitteilung können Sie hier als PDF herunterladen.

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